Teufelsherz by Sabrina Qunaj

Teufelsherz by Sabrina Qunaj

Autor:Sabrina Qunaj
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2012-10-18T00:00:00+00:00


Wo die Liebe blüht

Ich muss mich gleich übergeben.«

»Was bist du zimperlich!« Will reihte sich wieder in die Schlange der wartenden Autos ein und lehnte sich entspannt zurück. Sie hätte sich nicht von ihm dazu überreden lassen sollen, die Zeit bis zum Selbstverteidigungskurs beim Fahrsicherheitstraining zu verbringen. Zugegeben, es hatte anfangs ganz lustig geklungen, doch da hatte sie noch nicht gewusst, wie es war, auf regennasser Fahrbahn eine Vollbremsung hinzulegen.

Emily versuchte tief ein- und auszuatmen und heftete ihren Blick auf den kleinen, roten Opel vor sich. Sie durfte jetzt nicht zur Seite sehen, sonst würde ihr garantiert schlecht werden. Von sich drehenden Autos hatte sie genug.

»Willst du lieber aussteigen? Du bist wirklich etwas grün im Gesicht.«

»Auf einmal so fürsorglich?« Sie hätte ihn gerne geschlagen, doch dafür müsste sie sich bewegen. Nur leider konnte sie ihre verkrampften Finger nicht vom Sitz lösen, an dem sie sich verzweifelt festklammerte.

»Ich mache mir nur Sorgen um das Auto.«

»Keine Angst, das ist mir bewusst.«

Die Zahl der Wagen vor ihnen nahm erschreckend schnell ab, und das Rauschen des Funkgeräts, das neben der Handbremse lag, konnte auch nichts Gutes bedeuten.

»Der Startpunkt liegt jetzt an der zweiten Fahne«, ertönte auch schon die Stimme des Kursleiters aus dem kleinen, schwarzen Kasten. »Volle Beschleunigung! Und vergesst nicht: Der Anfahrtsweg ist länger und somit die Geschwindigkeit höher. Gebt alles, was die Karre draufhat. Vollbremsung am Stoppschild auf der Glatteis-Spur. Abdrehen in die Richtung, die euch die Ampel zeigt … Viel Spaß.«

»Will …« Emily wollte nur noch weg. Vielleicht machte so ein Schleuderkurs ja Spaß, wenn man selbst hinter dem Steuer saß, aber als Beifahrer war es einfach nur der Horror. Schon beim ersten tiefen Grollen des PS-starken Audis wäre sie am liebsten ausgestiegen. Sie war in den Sitz zurückgepresst worden, nur um kurz darauf nach vorne in den Sicherheitsgurt geschleudert zu werden. Einen Moment lang hatte sie sich an die Seite von Bernie Gutwin gewünscht, dessen alter Mazda bei Weitem nicht diese hohe Geschwindigkeit auf der kurzen Strecke erreichte. Als sie jedoch gesehen hatte, wie das Heck seines Wagens schon bei der ersten Vollbremsung ausgebrochen war und Gutwin schließlich mit der Schnauze in der entgegengesetzten Richtung zum Stehen gekommen war, hatte sie diesen Wunsch schnell zurückgenommen. Es lebe die moderne Technik!

»Bereit?«

Emily musste nicht zur Seite sehen, um das schadenfrohe Grinsen in Wills Gesicht zu sehen. Ein schöner Freund war er. Und als hätte er sie nicht schon genug gequält, ließ er auch noch einige Mal den Motor aufheulen, während er darauf wartete, an die Reihe zu kommen. Was hatte sich sein Onkel nur dabei gedacht, ihm dieses Auto zu finanzieren?, überlegte Emily. Um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen?

Will legte den Gang ein und rollte zum Startpunkt vor, als plötzlich erneut die Stimme des Leiters aus dem Funkgerät erklang. »Schwarzer Audi«, kam es mit einigem Rauschen. »Sechzig Kilometer die Stunde reichen völlig aus. Für Sie keine volle Beschleunigung.«

»Ha!« Emily ließ vor Freude den Sitz los und klatschte in die Hände. »Das hast du nun von deiner Angeberei. Zurück zu den Normalsterblichen.«

Als Antwort flog



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